Zum Nationalfeiertag – Der Stolz der Österreicher(innen)

25.10.2023

Unsere letzte Untersuchung zum Nationalstolz von Herrn und Frau Österreicher war 2011 und liegt somit mittlerweile 12 Jahre zurück. 12 Jahre, in denen sich viel in Österreich, Europa und der Welt an Werten und Grundsätzen verschoben hat, womit es umso spannender sein wird, inwieweit sich die Krisen der letzten Jahre auf unser Nationalbewusstsein ausgewirkt hat.

Eines vorne weg – es hat sich was getan! In diesem 12-Jahres-Vergleich findet sich zunächst konstant in etwa ein Drittel, das sich explizit sehr stolz darauf gibt, Österreicher bzw. Österreicherin zu sein. Hier sind es wie gewohnt vor allem die Älteren ab 50 Jahre, die sich mit besonderem Nationalstolz hervortun. Besonders spannend sind dann allerdings die Veränderungen auf einer Ebene darunter. Im sogenannten „gemäßigten Bereich“ zeigt sich gegenüber 2011 ein deutlicher Zuwachs, aktuell ebenso in etwa jeder Dritte gibt sich – moderat – stolz auf Österreich. Der Anteil der expliziten Kritiker wird in der Folge von 20 auf 7 Prozent mehr als halbiert. Es ist somit durchaus (wieder) in, stolz auf unser Land zu sein – wenn auch dezidiert in einem vernünftigen Maße!

 

Klar weniger Dynamik zeigt sich hingegen bei den einzelnen Faktoren, worauf man als Österreicher(in) stolz sein darf bzw. soll. Zwar ist der Werte-Vergleich aufgrund geänderter Erhebungsmethoden und Abfragen nicht 1:1 möglich, tendenziell sind es aber die identen Aspekte, die man hier wieder vor den Vorhang holt.

Dabei sind es vor allem die landschaftliche Schönheit, insbesondere auch in Kombination mit der hoher Umweltqualität sowie die heimische Küche, auf die Herr und Frau Österreicher besonders stolz sind. Auch Tradition und Brauchtum sowie die Neutralität des Landes werden an dieser Stelle von etwa jedem Zweiten goutiert. Im relativierten Vergleich legen zudem die zuletzt vielfach diskutierte Neutralität unseres Landes als auch die Leistungen der modernen Wissenschaft und Forschung (vgl. dazu z.B. auch unsere letzten Nobelpreisgewinner) überdurchschnittlich stark zu.

Kein positives Urteil gibt es hingegen u.a. für die Regierungsmaßnahmen gegen die Krisen der letzten Jahre, allen voran konkret für das Vorgehen bei Covid19 oder gegen die aktuelle Teuerung. Auch das internationale Ansehen der heimischen Politiker ist aktuell nichts, worauf man besonders stolz wäre. Auffällig wieder zudem im tendenziellen Vergleich mit 2011 – die Leistungsfähigkeit der Industrie und Wirtschaft als auch die persönliche Sicherheit zeigen sich verhältnismäßig am stärksten rückläufig.

Studie MT2376, n=1.000 Online-Interviews in der repräsentativen Bevölkerung ab 16 Jahre

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